»Da kam Columbus und 300 Jahre später ein zweiter Columbus, der die sogenannte Neue Welt von Neuem entdeckte, um dadurch ein helles, frisches, geistvolles Licht zu werfen auf den ganzen Erdball. Seinen Spuren folgend arbeiten seitdem zahllose Jünger für eine tiefere Erkenntnis unseres Planeten. Rastlos nach dem unerforschten Innern längstgekannter Continente wandert der Mensch, trotz Seuche und Gefahr; furchtlos ob der starren Natur durchbricht er die Geheimnisse der ewig eis-umgürteten Angelenden des Erdballs; die höchsten Gipfel der himmelanstrebenden Gebirge muss er ermessen, und mit seinem meilenlangen Senkblei den Grund des Meeres, wo es am tiefsten, erfassen. Die Phänomene der Luft, der Fluth, des Innern seiner Erde muss er ergründen und auf ihre einfachen Naturgesetze reduciren; des gelben welt-regierenden Metalles verborgene Schlupfwinkel prophetisch verkünden, und die natur-gerechten Stätten der ihm unentbehrlichen Pflanzen und Thiere in Gürtel-Linien um die Erde legen. Das ist das Reich der heutigen Geographischen Wissenschaft, eine wunderbare grosse Welt menschlichen Wissens, von der es unseren Vätern kaum geahndet.«

August Petermann im Vorwort zur ersten Ausgabe seiner Zeitschrift 
»Petermann's Geographische Mitteilungen«, Gotha, 1855



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